Bodenaufbereitung

Unsere Bindemittel

Eine Anmerkung vorweg: Bei Bodenverbesserungen mit Bindemitteln gelten die gleichen Anwendungsvoraussetzungen wie für Bodenverfestigungen. Bodenverbesserungen mit Bindemitteln können nach den ZTVE-StB auch bei denjenigen Böden angewendet werden, die für Bodenverfestigungen nur bedingt oder gar nicht geeignet sind.

Genauere Informationen über unsere verschiedenen Bindemittel erhalten Sie in den Datenblättern weiter unten.

Sollten Sie darüber hinaus andere Wünsche und Anforderungen an Bindemittel haben, so kontaktieren Sie uns.

Auf Wunsch stellen wir auch Spezialbindemittel her, die exakt auf die Anforderungen Ihrer Maßnahme abgestimmt werden!

Wirkungsweise der Bindemittel

Hydraulische Bindemittel
(hydraulischer Kalk, Zement, Tragschichtbinder)

> Hydraulische Bindemittel nehmen ca. 30% ihres Trockengewichtes an Wasser auf ➢ zusätzliche Reduktion des natürlichen Wassergehaltes Wn des zu verbessernden Bodens.

> Beim Abbinden des Bindemittels, der so genannten Hydratation, entstehen wasserunlösliche Hydrate. Es findet eine Fixierung der Bodenpartikel durch die Hydratation statt (Porenwasser des Bodens reagiert mit dem Zement). Im Porenraum der Böden entsteht eine skelettartige Matrix.

> Puzzolanische Reaktion
Silikate und Aluminate aus den Böden reagieren mit dem Kalzium aus dem Zement. Daraus resultiert eine Ergänzung der Erhärtungsprozesse und eine Strukturumbildung der Bodenmatrix.

Hauptbestandteil: CaO

> CaO reagiert mit dem im Boden befindlichem Wasser H2O zu   Calciumhydroxid  ➢ Ca(OH)2

> Das Ablöschen des Weißfeinkalkes verläuft spontan und unter    Wärmeabgabe exotherm (im Gemisch mit dem Boden bis    zu 40°C). Dies bedeutet, dass zusätzlich zur chemischen Reaktion Wasser verdunstet.

> Aufgrund der Reaktion mit Kohlendioxid (CO2) aus der Luft und dem   Boden entsteht Calciumkarbonat / Kalkstein ➢ CaCO3, welches wasserunlöslich ist. Dieser Prozess vollzieht sich aber nur sehr langsam über mehrere Monate bzw. Jahre.

> Ionenaustausch
Natrium und andere Kationen werden durch Kalzium ersetzt. Infolge der Saugspannung und der geänderten Partikelbindung findet eine Strukturveränderung statt.

> Aggregatbildung bindiger Bodenpartikel  Schluff- und Tonpartikel aggregieren zu größeren Körnern Ausrollgrenze erhöht sich, Plastizität wird reduziert und die Konsistenzzahl nimmt zu. Verschiebung der Proktorkurve zur nassen Seite.

> Die Vorteile beider Bindemittel können genutzt werden!

> Der Weißfeinkalk reduziert die Plastizität (Wasser wird schnell gebunden) und bildet Partikelaggregate die sich mit der Zeit verfestigen.

> Mit dem Zement wird das Porengefüge mit dem entstehenden Tragskelett rasch gestärkt.

> Bedingt durch die Hydratation des Zementes entsteht eine dauerhafte und witterungsunabhängige Schicht im Unterbau.

> Verdichtungswilligkeit und Tragfähigkeit des Bodens werden optimiert.

> Der Weißfeinkalk reduziert spontan den natürlichen Wassergehalt Wn.

> Das hydraulische Bindemittel verursacht aufgrund seiner Erhärtung eine Vermörtelung des Bodens und somit eine höhere Tragfähigkeit
➢ höhere Wertigkeit der verbesserten Schicht, z. B. kann eine
Fundationsschicht in Teilen der Frostschutzschicht angerechnet   werden.

> Die exotherme Reaktion des Weißfeinkalks beschleunigt und erhöht den  Hydratationsprozeß des hydraulischen Bindemittels.

> Durch das variable Mischungsverhältnis von Weißfeinkalk und   hydraulischem Bindemittel können so nahezu alle bindigen, aber auch   rollige Böden verbessert werden. Auf die Baustellengegebenheiten kann somit flexibel reagiert werden. ➢ Das Verbesserungsziel ist mit geringst möglicher Dosierung zu erreichen.

> Weißfeinkalk (CaO) ist auch im abgelöschten Zustand (Ca(OH)2 = Kalziumhydroxid) wasserlöslich. Durch das hydraulische Bindemittel wird dieser in eine wasserunlösliche und dauerhaft beständige Boden-/ Bindemittel-Matrix eingebunden.

> Immobilisierung von Schwermetallen und PAK´s / Phenole aufgrund der  hydraulischen Erhärtung des Bindemittels und einer Senkung des kf-Wertes nach der Verdichtung bis auf 5 x 10-10 m/s je nach Boden, Auswahl der Bindemittelsorte und Höhe der Dosierung.